Geschichte

Name und Gründung

Nach der Sage soll Seifersdorf auf Anweisung des damaligen Burggrafen von Dohna von einem Lokator namens Siegfried besiedelt wurden sein.

Der von seiner Siedlungsform her als Waldhufendorf zu bezeichnende Ort wird 1282 erstmals urkundlich als Sivertsdorph erwähnt. Bereits 1312 wird die Kirche im Ort erwähnt. 1486 wurde erstmals die Bezeichnung „Seyfferßdorff“ benutzt. 1551 stand der Ort im Besitz des Rittergutes Berreuth und hatte 40 „besessene Mann“ sowie 52 „Inwohner“. 1590 wurde Seifersdorf Amtsdorf des Amtes Dippoldiswalde.

Administration und Kirche

Verwaltungsgeschichtlich gehörte das Dorf seit 1451 zum Amt Dippoldiswalde. 1875 wurde die Gemeinde Seifersdorf Teil der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, 1952 Teil des Kreises Dippoldiswalde. Zwischen 1972 und 1991 bestand die Gemeinde Malter-Paulsdorf, danach wurden beide Gemeinden selbständig. 1996 schlossen sich Paulsdorf, Malter und Seifersdorf zur neuen Gemeinde Malter zusammen (mit Verwaltungssitz in Seifersdorf), die 2003 nach Dippoldiswalde eingemeindet wurde.

Seifersdorf war Kirchdorf für die Dörfer Großoelsa mit Neuoelsa, Malter, Paulsdorf, Paulshain, Seifersdorf, Spechtritz und Seifen.

Ortsgeschichte

Im Juli 1895 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet, eine Feuermannschaft bestand bereits 1826. Das Spritzenhaus und die darin stehende Spritze, die von der Firma der Königlich Sächsischen Feuerspritzenfabrik G.A. Händel in Dresden 1860 hergestellt wurde, war übernommen. 1896 erfolgte die Anschaffung einer neuen Abprotzspritze mit Mannschaftswagen vom gleichen Hersteller, 1908 erneut von dem gleichen Hersteller in Dresden eine neue Landspritze für 1350 Mark, im August 1895 erhielten die 30 Mitglieder ihre Dienstkleidung, am 13. September 1896 wurde die 32 Mann starke Mannschaft in den Verband der sächsischen Feuerwehren aufgenommen, 1935 wurde das alte kleine eintorige Spitzenhaus abgetragen und ein neues zweitoriges an gleicher Stelle erbaut. Das heutige Feuerwehrhaus entstand von 1975 bis 1977 aus einer alten Scheune.

Prinz Friedrich August (König von Sachsen 1902-1918) nahm an den Herbstübungen des königlich-sächsischen Schützenregiment Nr. 108 teil und war vom 11. bis 14. September 1891 im Pfarrhaus einquartiert, seine Mahlzeiten nahm er im Erbgericht ein, zu diesem er einen Trampelpfad nutzte, der heute den Namen Prinzengasse trägt.

Durch den Bau des Villenviertel am Kurhaus wird bereits im Jahre 1900 dieses als Sommerfrische-Kolonie genannt, das Kurhaus selbst entstand 1898, die Inbetriebnahme des Genesungsheims „Nächstenliebe“ erfolgte im Jahre 1902, welches heute das Alten- und Pflegeheim beherbergt. Seifersdorf war seit jener Zeit Luftkurort, spätestens seit 2006 ist es stattdessen ein staatlich anerkannter Erholungsort.

Am 27. September 1913 um 10 Uhr wurde seine Majestät, Friedrich August III. von Sachsen in Begleitung seiner Prinzensöhne, Georg und Friedrich Christian, von Oelsa herfahrend auf der Weißeritzbrücke mit Spalier des Militärvereins, Turnvereins und allen übrigen Vereinen durch den Gemeinderat Seifersdorf empfangen, diese trafen sich mit dem Kreishauptmann und den Amtshauptleuten von Dresden-Altstadt sowie Dippoldiswalde, um über die Neue Straße mit dem Auto zur Sperrmauer zu fahren, wo diese die Talsperre Malter einweihten.

Den 7. Juli 1916 besuchte Prinz Johann Georg von Sachsen das Genesungsheim „Nächstenliebe“, wo seinerzeit 45 kriegsverwundete Soldaten in Aufenthalt waren.

Nach der großen Abwasser-Havarie am 4. Februar 2023 auf der Neuen Straße und der Straße Am Stausee wurden die 1997 verlegten Rohre auf einer Länge von knapp 1200 Metern durch Polyethylen-Rohre ausgewechselt und am 25. August 2023 die beiden Straßen für den Verkehr wieder freigegeben.

Ein Starkregenereignis mit einem Niederschlag von knapp 100 Litern pro Quadratmeter am 18. August 2024 gegen 15.00 Uhr führte zu Schäden an den Betonrohren des Dorfbaches in Höhe der Neuen Straße und zu Schäden an einem Wohnhaus. Der Dorfbach, der früher in seiner gesamten Länge von ca. 1 km mit einem Einzugsgebiet von ca. 0,466 km² auf der rechten Seite der Bergstraße verlief, war infolge der Bebauung mit Häusern bis in die 1930er Jahre nach und nach verrohrt und ab 1931 überbaut worden.

Quelle: Wikipedia.org

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